Lernort Kirche

Von den Beteiligten unbeachtet haben wir im Bistum in den letzten Jahren zwei Begriffe verwendet und teilweise eingeführt, die in einem hohen Mass deckungsgleich gebraucht werden können: «Lernort Kirche» und «Bildungslandschaft Bistum SG».

Entwicklung von «Lernort Kirche»

Obwohl es den Begriff im deutschsprachigen Raum schon lange gibt, war er im Sprachgebrauch des Bistums SG eher unbekannt. Mit den Entscheidungen bezüglich des damaligen Lehrplans Volksschule, der 2017 eingeführt wurde, und dem damit verbundenen neuen Fach ERG, lag die Unterscheidung «Lernort Schule» - «Lernort Kirche» nahe.

Dadurch wird auch die enge Benützung des Begriffs für alles, was «nicht mehr in der Schule gemacht werden kann» verständlich. Alle katechetischen Massnahmen ausserhalb der Schule hatten so eine begriffliche Verortung gefunden.

Im Laufe der Diskussion stellte sich jedoch heraus, dass eine zu enge Verwendung des Begriffs plötzlich eine Ressourcen-Konkurrenz z.B. zur Jugendarbeit oder Firmung 18 begründen kann.

Damit der Begriff nicht nur eng – womöglich nur für eine Massnahme – verwendet wird, ist es notwendig, seine inhaltliche Weite zu betonen. «Lernort Kirche» bezieht sich nicht nur auf ein Lebensalter, sondern auf alle Altersgruppen und nicht nur auf katechetische Elemente, sondern auf alle Formen des Lernens.

«Bildungslandschaft»

Damit wird die Nähe und Deckungsgleichheit mit vielen Gedanken verständlich, die im Zuge der Gespräche über das Bildungsverständnis im Bistum geäussert und festgehalten wurden. Der Ausgangspunkt dieser Gespräche war allerdings ein anderer gewesen, nämlich die Frage nach der (Glaubens-)Bildung Erwachsener überhaupt.

Mit den beiden weiten Begriffen («Bildungslandschaft» und «Lernort Kirche») können wir gut leben und weitergehen – immer im Wissen um die grosse gemeinsame Schnittmenge.

Für konkrete Konzepte, Massnahmen und Programme bedarf es einer präziseren Bestimmung, was jeweils gemeint und beabsichtig ist.